Eiskalter Wahnsinn by Kava Alex

Eiskalter Wahnsinn by Kava Alex

Autor:Kava, Alex [Kava, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
veröffentlicht: 2003-07-26T22:00:00+00:00


»Erzähl mir von deiner Krankheit«, sagte er auf ihrer Bettkante sitzend.

Joan hatte schon geschlafen. Es musste mitten in der Nacht sein. Beim Angehen des Lichtes war sie erschrokken aufgewacht. Und da war er gewesen. Sie hatte blinzeln müssen, um ihn zu erkennen, wie er am Fußende des Bettes saß und sie neugierig beobachtete.

Sie roch eine Kombination aus feuchter Erde und frischem Schweiß an ihm, als sei er soeben vom Graben aus dem Wald gekommen. Oh Gott! Hatte er etwa ihr Grab ausgehoben?

»Was hast du gesagt?« Sie wollte sich den Schlaf aus den Augen reiben, erinnerte sich jedoch, dass es wegen der Lederfesseln nicht ging. Gefesselt zu sein, erschreckte sie erneut. Die Muskeln taten ihr weh. Sie wand sich, um ihr Gesicht zu erreichen, und strich sich die Haare vom Mund. An Augen und Mundwinkeln war ihre Haut bereits ausgetrocknet. Offenbar hatte sie weder Tränen-noch Speichelflüssigkeit mehr. War es möglich, dass man vom Weinen austrocknete?

Sie spürte, wie sie sich unter seiner Musterung vor Angst verkrampfte. Der Magen begann ihr zu knurren und machte ihr bewusst, dass sie tatsächlich Hunger hatte.

»Wie spät ist es?« Sie versuchte, ruhig zu bleiben. Wenn sie nicht in Panik geriet, wirkte das vielleicht auch besänftigend auf diesen Wahnsinnigen.

»Erzähl mir von deiner Krankheit, von deinem Hormonmangel.«

»Wie bitte?«

─ 152 ─

»Du weißt schon, der Hormonmangel. Um welches Hormon handelt es sich?«

»Ich weiß nicht genau, wovon du sprichst«, log sie und wusste genau, was er meinte. Sie hatte ihm erzählt, sie kämpfe wegen eines Hormonmangels ständig mit ihrem Gewicht und sei deshalb dauernd auf Diät. Das war eine verschämte Ausrede gewesen, weil sie nicht zugeben mochte, dass ihr Gewichtsproblem eher einem Mangel an Selbstdisziplin entsprang. Du lieber Gott, in was hatte sie sich durch ihre Lüge bloß hineinmanövriert? Sie ließ den Blick umherschweifen, bis er auf den Schädeln über ihr haften blieb. War es das, was Sonny von ihr haben wollte?

»Erzähl mir, welche Drüse da betroffen ist? Die Hirnanhangdrüse oder die Schilddrüse?« fuhr er in sanftem Singsang fort, als müsse er sie ermutigen, es ihm mitzuteilen. »Kennst du das Hormon, das dich fett macht? Nein, ich glaube, es ist eher der Mangel des Hormons, richtig? Du hast mir davon erzählt, erinnerst du dich? Ich glaube, du hast gesagt, es war die Schilddrüse, aber ich weiß es nicht mehr genau. War es die Schilddrüse?«

Sie blickte über seine Schulter hinweg auf die Gläser, die auf den Regalen aufgereiht waren. Sie hatten unterschiedliche Formen und Größen: Einweck-und Gurkengläser, von denen das Etikett abgekratzt und mit neuen überklebt worden war. Aus der Ferne erkannte sie die Inhalte nur als Klumpen. Da sie die vermeintlichen Quallen jedoch als Brustimplantate identifiziert hatte, war sie inzwischen überzeugt, dass die Gläser Teile der menschlichen Anatomie enthielten. Und er fragte jetzt nach ihrer Schilddrüse? Allmächtiger. Hatte er nur Interesse an ihr gezeigt, weil er schon ein Glas für ihre Schilddrüse bereithielt?

─ 153 ─

»Ich weiß nicht«, gelang es ihr zu erwidern, obwohl Angst ihr fast die Kehle zuschnürte. »Ich meine, die Ärzte wissen es nicht.«

Die Lippen bebten ihr. Sie zog sich



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.